1. Tag: Anreise nach Charlotte, North Carolina
Flug bzw. individuelle Anreise nach Charlotte. Die größte Stadt in den „Carolinas“ verfügt über einen betriebsamen Flughafen – inklusive Non-Stop-Verbindungen von London und München. Ihr Reiseleiter empfängt Sie am Flughafen. Transfer ins nur 40 Meilen entfernte Shelby. Gemeinsames Abendessen in der örtlichen Brauerei. 1 Übernachtung.
2. Tag: Earl Scruggs Center, Southern Music
Earl Scruggs, einer der wichtigsten Wegbereiter des Bluegrass, stammt aus Shelby. Die gemütliche Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern hat dem berühmten Sohn ein eigenes Museum gewidmet. Doch das Earl Scruggs Center in einem historischen Gerichtsgebäude erzählt nicht nur in Text und Bild vom Leben des Musikers, sondern insbesondere mittels Hörproben davon, wie Scruggs durch ein neuartiges „Picking“ das Banjo-Spiel revolutionierte – und so den typischen Bluegrass-Sound ermöglichte.
Weiterfahrt über Brevard nach Asheville. In Brevard nehmen wir uns Zeit für Southern Comfort Records, eine der besten Adressen North Carolinas für neue und gebrauchte Musikinstrumente, Schallplatten, CDs, Fan-T-Shirts etc. 1 Übernachtung im benachbarten Asheville, mit rund 90.000 Einwohnern die größte Stadt der Blue Ridge Mountains.
3. Tag: Asheville und Heartwood Abingdon
Am Vormittag bleibt noch etwas Zeit für den River Arts District in Asheville. Das ehemalige Industriegelände beherbergt heute Galerien und Ateliers von Künstlern und Kunsthandwerkern, sowie Cafés und Restaurants.
Weiterfahrt in nördlicher Richtung, in den Südwesten Virginias. Wir überqueren den Hauptkamm der Blue Ridge Mountains und quartieren uns in Abingdon für die nächsten 3 Nächte ein. Abingdon zählt zu den schönsten und charmantesten Kleinstädten der Vereinigten Staaten. Obwohl die Stadt nicht einmal 8000 Einwohner zählt, gibt es ein überregional bekanntes Theater, mehrere Galerien sowie eine Brauerei mit eigener Konzertbühne.
Außerdem ist in Abingdon das Heartwood beheimatet, eine Kombination aus Fremdenverkehrsbüro, Kulturzentrum und Cafeteria. Hier treffen sich regelmäßig Einwohner der umliegenden Gemeinden, um gemeinsam zu musizieren. Genau solch einer Session wollen wir beiwohnen – und dabei das örtliche Barbecue genießen.
4. Tag: Ein Tag im Gebirge, Radio Show in Galax
Heute fahren wir ins Gebirge. Über eine kurvenreiche Straße geht es hinauf auf den Hauptkamm der Blue Ridge Mountains. Bei gutem Wetter bieten wir Ihnen gerne die Möglichkeit für eine leichte Wanderung. Eine gute Gelegenheit hierfür bietet der Virginia Creeper Trail, der auf einer ehemaligen Bahnlinie quer durch die Berge angelegt wurde. Alternativ können Sie sich die Zeit auch in einem der Cafés vertreiben.
Am Nachmittag geht es dann weiter nach Galax. Die Kleinstadt am Fuße der Berge verfügt über eine lange Tradition der Möbelfabrikation. Das dafür benötigte Holz wuchs und wächst direkt in den umliegenden Wäldern. Gutes Holz ist jedoch nicht nur wichtiger Rohstoff für Möbel, sondern auch für Musikinstrumente: Der Eigentümer von Barr’s Fiddle Shop im Stadtzentrum hat sich einen Namen mit seinen handgefertigten Appalachian Dulcimer gemacht. Ob diese lokale Variante der Zither am Abend auch bei der „Blue Ridge Back Roads“-Show des örtlichen Radiosenders „WBRF 98.1 FM“ zu sehen und zu hören sein wird, lässt sich nicht prognostizieren. Fest steht aber: Die Radio Show findet regelmäßig im örtlichen Theater statt. Dabei steht eine Band auf der Bühne, spielt live und macht ordentlich Stimmung. All das wird von einem leistungsstarken Sender übertragen. Zuschauer sind herzlich willkommen – und wir natürlich mittendrin!
5. Tag: Geburtsort der Country Music, Carter Family Fold
Den Vormittag lassen wir die Seele baumeln. Abingdon bietet mit seinen Galerien, gemütlichen Cafés und charmanten Shops genügend Möglichkeiten zum Zeitvertreib. Am Nachmittag geht es nach Bristol. Die Stadt auf der Grenze zwischen Virginia und Tennessee gilt als Geburtsort der Country Music. Denn hier fanden die legendären Bristol Sessions statt: Im Jahre 1927 begab sich Ralph Peer, Aufnahmeleiter der Plattenfirma Victor Talking Machine Company aus Camden, New Jersey, hierher, um die Musik der „Hillbillys“, also der Hinterwäldler, auf Platte zu bannen. Er mietete ein Lagerhaus an, richtete dort ein Studio ein und bot Bargeld gegen Aufnahmen. Dabei wurden erstklassige Musiker entdeckt. Die Aufzeichnungen verkauften sich blendend, so dass Country Music fortan eine feste Größe für die Musikindustrie war.
Diesen historischen Moment erzählt das Birthplace of Country Music Museum nach – und schlägt dabei die Brücke in die Gegenwart. Neben zahlreichen Fotos und Musikinstrumenten von damals bietet das Museum auch diverse interaktive Stationen, wo man u.a. an einem virtuellen Mischpult zwischen poppigem Country, dynamischem Bluegrass sowie klassischer Old-Time-Music navigieren kann. Im Anschluss etwas freie Zeit in Bristol. Bummeln Sie die State Street entlang – und wechseln Sie von Virginia nach Tennessee zurück. Die Mittellinie dieser Einkaufs- und Geschäftsstraße ist die Grenze.
Weiterfahrt in die Hiltons. Aus diesem entlegenen Zipfel Virginias stammt die legendäre Carter Family, zu der unter anderem June Carter zählte, die spätere Ehefrau Johnny Cashs. Angefangen hatte alles mit Alvin Pleasant (A.P.), Maybelle und Sara Carter, die im mobilen Aufnahmestudio des Talentsuchers Peer in Bristol erschienen – und nach Veröffentlichung quasi über Nacht berühmt wurden. Längst steht mit John Carter Cash, Junes und Johnnys gemeinsamem Sohn, die dritte Generation auf der Bühne. Diese legendäre Familie hat sich an ihrem Ursprungsort eine Konzerthalle gegönnt. Regelmäßig treten Bluegrass- und Old-Time-Music-Bands auf. Und direkt daneben befindet sich das Familienmuseum, wo der Schaukelstuhl Johnny Cashs bereit steht…
6. Tag: Rugby – eine utopistische Kolonie
Wir verlassen die Appalachen in Richtung Nashville. Auf dem Weg in die „Music City“ folgen wir aber nicht einfach der Interstate-Autobahn. Wir machen einen Abstecher in das historische Rugby. In den Wäldern Tennessees entstand im späten 19. Jahrhundert eine utopische Siedlung. Gegründet vom englischen Autor Thomas Hughes sollte der Ort zweitgeborenen adligen Söhnen, die im viktorianischen Großbritannien beim Erbe typischerweise leer ausgingen und zu verarmen drohten, ein neues Leben bieten. Ziel war es, die Konventionen und Zwänge der alten Welt hinter sich zu lassen. In der Kolonie galt ein Ideal von Gleichheit und Brüderlichkeit – fast schon eine sozialistische Enklave im kapitalistischen Amerika. Doch das Experiment scheiterte an mangelnden Ernte-Erträgen und einer Typhus-Epidemie. Erhalten geblieben sind ein gutes Dutzend Wohnhäuser, ein Café, die Schule, die Kirche und die Bibliothek des Gründers, in der der Geist des historischen Rugby weiterlebt.
Weiterfahrt nach Nashville. 3 Übernachtungen in der Hauptstadt Tennessees.
7. und 8. Tag: Music City Nashville
Nashville ist das Mekka der Country-Music. Hier ist die Grand Ole Opry beheimatet – jene legendäre Radioshow, die seit 1925 mittels eines gewaltigen Senders mehrere US-Bundesstaaten mit Live-Musik versorgt und dabei Stars geformt hat. Hier befinden sich Labels, Produzenten und etablierte. Folglich ziehen hierher zahlreiche musikalische Talente, in der Hoffnung, entdeckt zu werden. Viele davon versuchen in den zahlreichen Bars, Clubs, Cafés oder einfach auf der Straße auf sich aufmerksam zu machen. Die Konkurrenz ist groß. Wer in Nashville bestehen will, muss dem Publikum mehr als Alltagskost bieten. Entsprechend hoch ist das musikalische Niveau. Kreativität ist genauso gefragt wie Kunstfertigkeit – und die Grenzen zwischen Country, Blues, Rock und Folk sind längst fließend. Lassen Sie sich von diesem produktiven Milieu und guter Musik in den Bann ziehen!
Selbstverständlich machen wir uns auf zu allen wichtigen musikalischen Hot-Spots der Stadt. Wir nehmen Teil an der Grand Ole Opry, besuchen die Country Music Hall of Fame und erweisen Johnny Cash in dem ihm gewidmeten Museum die Ehre. Ein Höhepunkt wird außerdem die Stadtrundfahrt sein. Hierbei begleitet uns ein echter, in Nashville ansässiger Songwriter, der uns die Music City aus seiner ganz persönlichen Perspektive näher bringen wird…
9. Tag: Heimreise – oder Verlängerung
Transfer zum Flughafen. Am neunten Tag endet die Tour, die uns von der „Mountain Music“ zu den modernen Country-Klängen gebracht hat.
Damit sich der weite Flug über den Atlantik jedoch so richtig lohnt, macht es Sinn, die Reise zu verlängern. Entweder individuell – oder direkt im Anschluss mit uns auf den Spuren der Country- und Rock’n’Roll-Legenden Elvis, Johnny Cash und der Rolling Stones.